Albi
1864 -
Malromé
1901
Der vor allem als Plakatkünstler bekannte Henri de Toulouse-Lautrec stammt aus einem der ältesten Adelsgeschlechter Frankreichs. Die Mutter, die seine Erziehung übernimmt, zieht mit dem Vierjährigen nach Paris. 1878 und 1879 führen zwei kurz aufeinander folgende Beinbrüche aufgrund einer schlechten Heilung dazu, dass das weitere Wachstum der unteren Gliedmaßen unterbunden wird.
Das Zeichentalent Toulouse-Lautrecs wird bereits früh erkannt und gefördert. Der befreundete Maler René Princeteau empfiehlt den Knaben an Léon Bonnat, von diesem wechselt er 1884 zu Cormon. Henri de Toulouse-Lautrec will sich autodidaktisch weiterbilden, als er diesen nach einem Jahr verlässt.
Degas und der japanische Farbholzschnitt bilden seine Orientierungspunkte. Hier ist die Farbfläche ein entscheidendes Mittel der Gesamtkonzeption. Toulouse-Lautrec gewinnt in ähnlicher Weise seine formalen Ausdrucksmittel. Sie entwickeln sich zu seiner charakteristischen künstlerischen Handschrift. Seine motivischen Anregungen verdankt er der bunten Welt des Montmartre mit seinen typischen Lokalitäten, wie z.B. dem bekannten Moulin Rouge. Dieses Milieu liebt Henri de Toulouse-Lautrec und er vermag es wie kein anderer dieses zu schildern.
Unermüdlich skizzierend, verarbeitet er die Aufzeichnungen in den verschiedensten Techniken zu Bildern. Die Lithografie aber wird sein eigenstes Gebiet, die er Anfang der 1890er Jahre für sich entdeckt. In ihr entfaltet Toulouse-Lautrec rasch eine große Meisterschaft in den Darstellungen und gleichzeitig eine enorme Produktivität. Die Anerkennung des von ihm hochverehrten Degas gewinnt Toulouse-Lautrec, als er im Februar 1893 eine Ausstellung von etwa 30 Gemälden in der Kunsthandlung Goupil veranstaltet.
Erste Anzeichen einer Gesundheitsstörung machen sich 1897 bemerkbar. Das unregelmäßige Nachtleben und zunehmend auch Alkoholprobleme hinterlassen ihre Spuren. 1899 unterzieht er sich einer mehrmonatigen klinischen Behandlung in St.-James bei Neuilly, als sich der Zustand verschlimmert und auch psychische Auswirkungen sichtbar werden. Die körperliche Verfassung Henri de Toulouse-Lautrecs bleibt auch nach der Entlassung bedenklich und beeinträchtigt deutlich sein künstlerisches Schaffen. Der Künstler verlässt 1901 Paris in Richtung Schloss Malromé.
Dort stirbt Henri de Toulouse-Lautrec im selben Jahr – erst 37-jährig.
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